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Warum Reptilienschutz mit Bildung beginnt-
oder die Chance das Echsen und Schlangen keine Tiger sind

Die großen Ikonen des Artenschutzes, wie der Tiger oder der Panda, benötigen riesige, ungestörte Reservate und weitreichende Schutzkorridore. Im Gegensatz dazu finden viele Reptilienarten in deutlich kleineren Lebensräumen ein Zuhause – und das oft in unmittelbarer Nähe zu Dörfern, Städten oder landwirtschaftlich genutzten Flächen. Diese Anpassungsfähigkeit macht sie zu idealen Kandidaten für kleinteilige, dezentrale Schutzmaßnahmen, die von der lokalen Bevölkerung umgesetzt werden können.

Abronia deppii Eidechse vor Feld
familie beim pilze sammeln

Bildung als Basis für Schutz

In Mexiko, einem der artenreichsten Länder der Welt, ist die Reptilienvielfalt nicht nur immens, sondern auch geografisch weit verstreut: Die über 1.000 Arten besiedeln unterschiedlichste Habitate quer durch das gesamte Land.

Dies stellt den Artenschutz vor eine doppelte Herausforderung:

  1. Zum einen leben zahlreiche Arten außerhalb offiziell ausgewiesener Schutzgebiete, oft in landwirtschaftlich geprägten Regionen.

  2. Zum anderen ähneln die bestehenden Reservate weniger strengen Naturschutzgebieten als vielmehr Landschaftsschutzgebieten. Die lokale Bevölkerung nutzt diese Waldgebiete weiterhin, indem sie Pilze sammelt, Feuerholz schlägt oder Weidetiere grasen lässt.

Da menschliche Aktivitäten somit sowohl inner- als auch außerhalb der Parks stattfinden, ist die Vermittlung von Wissen, wie mit dieser grossen Menge von Reptilien zusammengelebt werden kann, in beiden Fällen notwendig.

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Obwohl von den über 1.000 heimischen Reptilien Arten nicht einmal 100 giftig sind, ist die Unsicherheit gegenüber Reptilien in der Bevölkerung groß. Arten, die eigentlich harmlos sind, werden oftmals fälschlicherweise für giftig gehalten. Dort, wo die lokale Bevölkerung auf Reptilien trifft und das nötige Wissen fehlt, bestimmen Sorge und Furcht den Umgang mit den Tieren. Dies führt leider regelmäßig zur Tötung von Reptilien – nicht aus Bosheit, sondern aus Angst, man will sich, das Vieh oder die Familie schützen. Die fatale Folge: Je intensiver ein Gebiet genutzt wird, desto seltener findet man dort Reptilien. Im Moment sind viele Reptilien weder in Resthabitaten noch in Schutzgebieten wirklich sicher.

getötete schlange
Abronia taeniata

Dank der hervorragenden Recherchearbeit von Vojtec Vita konnten wir z.B. eine Population dieser spektakulär gefärbten Abronia taeniata in einem winzigen Waldstück finden, dass auf dem nebenstehenden Satellitenfoto zu sehen ist.  

In einem Megadiversen Land wie Mexiko beherbergen selbst kleinste Waldreste in von Landwirtschaft geprägten Regionen echte Schätze. Fabvarianten oder Arten von Reptilien die es sonst nirgendwo mehr gibt. Und genau hier liegt die besondere Chance des Reptilienschutzes:
Reptilien sind keine Tiger. Sie brauchen keine riesigen Reservate.
Viele Arten können selbst in diesen kleinsten Habitaten überleben – sofern sie dort nicht verfolgt werden.

Deshalb sollte der Schutz dieser kleinen Lebensräume mit Bildung beginnen.
Erst wenn die Menschen wissen, welche Arten sie umgeben – und warum diese wichtig sind – können diese Flächen erhalten, respektiert und geschützt werden.
In einem zweiten Schritt macht es dann Sinn zu versuchen, diese verbliebenen Rückzugsräume besser zu vernetzen.

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Auch in Schutzgebieten können wirtschaftliche und traditionelle Nutzungen mit dem Erhalt von Reptilien vereinbar sein – wenn die Menschen wissen, welche Arten dort leben und wie man mit ihnen umgeht.

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Doch: Können und Wollen sind zwei verschiedene Dinge.
Gerade in abgelegenen Regionen mit eingeschränkter Gesundheitsversorgung ist das Zusammenleben mit einer Mischung aus harmlosen und giftigen Reptilienarten eine Herausforderung.

Deshalb braucht es mehr als nur Information – Wissen allein reicht nicht.
Es braucht emotionale Verbindung.
Denn nur wer sich einem Tier verbunden fühlt, wird es schützen wollen.

Bothriechis aurifer.jpg
kind mit Reptil

Deshalb setzen wir auf Umweltbildung, die wirkt

Unsere Bildungsprogramme setzen auf mehr als nur Fakten:
Sie schaffen Nähe, wecken Staunen und Begeisterung.
Sie zeigen Kindern und Jugendlichen, wie faszinierend Reptilien sind – und warum sie nicht nur wichtig für das Ökosystem, sondern auch schützenswert.

Kinder und Jugendliche sind unsere wichtigste Zielgruppe.
Sie lassen sich besonders leicht für die Dragoncitos begeistern – und sind die zukünftigen Botschafter:innen für den Reptilienschutz in ihren Gemeinden.

Reptilienschutz beginnt mit Bildung

Umweltbildung und emotionale Naturerlebnisse sind der Schlüssel – nicht nur in Mexiko, sondern überall dort, wo Artenvielfalt erhalten werden soll.
Doch da Mexiko zu den reptilienreichsten Ländern der Erde gehört, sind Schutzmaßnahmen hier besonders sinnvoll – und besonders dringend.

Und genau deshalb ist deine Unterstützung für unser Projekt so wichtig

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